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„Ein Dorf macht Wein.“ Die Köpfe hinter der neuen Marke Albig im Interview
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„Ein Dorf macht Wein.“ Die Köpfe hinter der neuen Marke Albig im Interview

 

Seit Anfang April erstrahlt die Website der Albiger Weingemeinschaft in neuem Glanz – und auch die ersten, frisch abgefüllten Flaschen mit eleganten neuen Etiketten sind aktuell in der Konfektionierung und werden auf unserem Hoffest Ende April zum ersten mal geöffnet. Auf denen ist nicht nur der in edler Kupferprägung gehaltene Schriftzug ALBIG zu bewundern, sondern auch eine liebevoll gestaltete Illustration in Holzstich-Optik und der prägnante Satz „Ein Dorf macht Wein.“ Wir wollten wissen, was es damit auf sich hat und haben den Vorsitzenden Karl-Heinz Freund und Kellermeister Harald Eller zum Interview geladen:

 

Seit über 80 Jahren gibt es die gemeinschaftliche Weinproduktion in Albig. Wie hat sich dieses Projekt im Laufe der Zeit entwickelt und warum wurde es nun Zeit für einen „Neuanfang“?

Karl-Heinz Freund: Die Geschichte unserer Genossenschaft war schon immer von Weiterentwicklungen und neuen Herausforderungen geprägt. Zum Zeitpunkt der Gründung und in den Jahrzehnten danach war unser Geschäft rein von der Herstellung und dem Verkauf von Fassweinen abhängig. Erst zum Ende der 90er Jahre hin haben wir uns auf das Feld der Flaschenweinproduktion gewagt. Das war gar nicht so schwierig in Bezug auf die Weine selbst, denn wir haben in unserer Geschichte immer Wert auf sorgfältigen Ausbau und eine Top-Qualität gelegt, so dass wir sicher waren, im Markt bestehen zu können. Dennoch mussten sämtliche Prozesse neu gedacht und gemacht werden. Der Lohn für die große Mühe war ein stetig wachsender Erfolg und steigende Absatzzahlen. Dennoch haben wir in den letzten Jahren gemerkt, dass nicht nur der Wein allein für den Erfolg sorgt, auch die Kommunikation und der Auftritt müssen stimmen.

Harald Eller: Die Entwicklung unserer Winzergenossenschaft war in den letzten 8 Dekaden so ereignisreich, da könnte man bestimmt ein ganzes Buch füllen. Ein Neuanfang ist vielleicht dennoch das falsche Wort. Ich würde lieber von einer Neupositionierung reden und von einer fokussierten Konzentration auf unseren wahren Charakter und unsere Stärken, mit der wir unseren Kunden nun endlich zeigen können, was eine Dorfgemeinschaft leisten kann. Auch wenn wir nur Wein machen, für uns ist es Leidenschaft und Liebe zum Produkt.

 

Mit welchen Vorurteilen und Klischees hat denn die genossenschaftlich organisierte Weinherstellung zu kämpfen, und warum ist das hier in Albig doch anders, als viele vermuten?

 HE: Was man immer wieder von Kritikern hört, ist die Aussage: „…die schütten doch alles zusammen, da kann doch keine Qualität entstehen.“ Aber alleine der Blick in unsere Weinliste zeigt doch deutlich, dass es eben nicht so ist! Ganz viele Einzellagen und Rebsorten finden Sie darin, welche teilweise noch in verschiedenen Geschmacksrichtungen ausgebaut werden. Das sagt doch eigentlich alles aus.  

KHF: Bei uns arbeiten alle Hand im Hand fürs gleiche Ziel. Und das heißt: Tolle Weine zum erstklassigen Preis! Das fängt beim Winzer an, der sehr sorgfältig arbeiten und selektieren muss. Und hört bei unserem Herr Eller auf, der mit viel Liebe und Fachverstand die Weine optimal ausbaut und entwickelt. Wer es immer noch nicht glaubt, soll mal einen Blick auf unsere Auszeichnungen werfen. Schließlich werden unsere Weine und Sekte ja jährlich bei diversen Weinwettbewerben sowohl national als auch international hervorragend bewertet.

 

Der neue Slogan lautet „Ein Dorf macht Wein.“ Was wollen Sie damit ausdrücken und warum passt das so gut zu Albig?

HE: Wein machen ist ja nicht nur im Weinberg stehen bzw. im Keller die Trauben verarbeiten. Nein, es ist doch ganz viel mehr was hinter dieser Aussage steht. Und genau so ist es hier bei uns. Da steht nicht nur das Einzelmitglied im Weinberg, sondern ganz viele Familienmitglieder und Freunde helfen bei den Arbeiten. Ebenso im Keller und beim Weinverkauf. Alleine am jährlichen „Tag der offenen Tür“ haben wir mehr als 40 Helfer die uns unterstützen. Da passt es einfach… 

KHF: Der Gemeinschaftsgedanke ist uns wichtig, denn Dorf ist für uns viel mehr als nur Straßen, Häuser ein Ortsschild. Familiär geht es bei uns zu, und alle tragen etwas dazu bei. Dem wollten wir Rechnung tragen und niemanden unerwähnt lassen.

 

Sie schreiben auch: In Albig wird seit über 1000 Jahren Wein angebaut – und wir haben keine Zweifel, dass es auch in Zukunft so sein wird. Ein schöner Gedanke! Steht die nächste Generation denn schon bereit?

KHF: Aber sicher doch, auch hier in Albig stehen schon junge aufstrebende Winzer in den Startlöchern.

HE: Unsere Aufgabe wird es sein, sie von unserer Gemeinschaft zu überzeugen und somit den Fortbestand der kooperativen Weinherstellung zu sichern. Bei jungen Leuten, die sich vielleicht erstmal auf eigene Faust beweisen wollen, wird das vermutlich nicht immer ganz einfach. Aber auch die verstehen schon: Gemeinsam ist man stark, auch in Krisenzeiten. Das müssen wir vermitteln!

Karl-Heinz Freund und Harald Eller

  Die treibenden Kräfte hinter der neuen Positionierung: Vorsitzender Karl-Heinz Freund (li.) und Kellermeister Harald Eller (re.)

  

Mal ein Blick auf die Weine: Sie bauen aktuell 19 Rebsorten aus – wie kommt es zu dieser Vielfalt? Ist das historisch gewachsen oder eine gezielte Strategie?

HE: Zum einen ist und war Rheinhessen schon immer offen für Neues. Gleich ob traditionelle Rebsorten oder Neuzüchtungen, man hat schon immer gerne ausprobiert und die Böden und auch das Klima sind hier sehr gut geeignet zum Experimentieren. Zum anderen ist aber auch genau das unsere Stärke: Dank unseres großen Teams haben wir für jede Rebsorte einen echten Experten an Bord, der für die optimalen Bedingungen sorgt. Die Kunden können so aus einer Vielzahl von Weinen diverser Geschmacksrichtungen und -prägungen auswählen, aber mit gleichbleibend hoher Qualität rechnen.

KHF: Was Harald als Experimentieren bezeichnet, ist aber zum guten Teil auch eine gezielte Strategie, die wir nicht zuletzt ihm zu verdanken haben – und die voll aufgegangen ist. Wir wollen natürlich auch Trends aufgreifen und Vorlieben bedienen. Ein tolles Beispiel für den Erfolg dieser „Spürnase“ ist unser Sauvignon Blanc und unser Blanc de Noir vom Cabernet Sauvignon. Das sind nicht nur wunderbare Weine und extrem beliebt bei unseren Kunden, sondern auch echte Alleinstellungsmerkmale in der Region.

 

Wenn jeder mitmachen darf und so viele Hände mit anpacken – wie gewährleisten Sie denn eine einheitlich gute Qualität der Weine?

HE: Natürlich ist jeder einzelne Winzer sehr gut ausgebildet und versteht sein Handwerk, jedenfalls was die Traubenproduktion betrifft. Es ist jetzt etwas schwierig, im Interview sich selbst zu loben, aber die Winzergenossenschaft hat ja schließlich einen erfahrenen und renommierten Kellermeister, der letztendlich mit viel Leidenschaft und Geschick die Weinqualität in die Flasche bringt (schmunzelt und zwinkert zu Herrn Freund). Dabei helfen uns nicht nur Nase und Gaumen, sondern auch externe Qualitätskontrollen und Wettbewerbe dabei, immer wieder die Qualität der Arbeit zu überprüfen und zu verbessern. Regelmäßige Weiterbildungen, der Austausch mit Kollegen und die Teilnahme an nationalen und internationalen Weinverkostungen sind für mich persönlich selbstverständlich.  

 

Nicht nur der Slogan ist neu, auch das Flaschendesign erstrahlt im neuen Glanz und spielt rein optisch in der ersten Liga ganz oben mit. Wie wichtig ist denn eine attraktive Verpackung des Produkts?

KHF: Den Wein kann der Kunde nun mal erst beurteilen, wenn er ihn getrunken hat. Ist er aber auf der Suche nach etwas Neuem, dann muss die Optik der Flasche ansprechend sein und richtig neugierig darauf machen, endlich den Inhalt kosten zu können!

HE: Gerade bei der Präsenz im Ladengeschäft muss man sich von der breiten Masse abheben – aber dabei authentisch bleiben und ohne dabei Falsches zu versprechen. Der Kunde muss genügend Informationen bekommen, um beurteilen zu können, was ihn in der Flasche erwartet. Aber gleichzeitig muss das Etikett neben den harten Fakten eine Geschichte oder neudeutsch eine Story erzählen, die attraktiv und ansprechend ist. Außerdem schadet ein edles Design auch nicht, wenn der Wein an liebe Gäste ausgeschenkt oder verschenkt werden soll. Wenn er dann am Ende noch gut schmeckt, haben wir alles richtig gemacht. Dann wird er wieder gekauft und ein Stückchen bekannter gemacht.  Das Flaschendesign im neuen ALBIG Markenlook!

 Die ersten Weine im neuen Design sind ab Ende April erhältlich!

 

Was kommt als Nächstes? Woran arbeiten Sie gerade?

HE: Wir sind wir ja mitten in der Umstellungsphase. Die neue Homepage funktioniert, aber ist noch lange nicht fertig! Eigentlich wird sie niemals fertig, denn das ja ein fortlaufender Prozess, den wir zusammen mit unserer Agentur mit großem Ehrgeiz und viel Einsatz vorantreiben. Was die Weine angeht: Der aktuelle Jahrgang muss in die Flasche mit der neuen Ausstattung, die Präsentationen für unsere Händler werden vorbereitet und auch die Presse hat großes Interesse an unseren neuesten Entwicklungen. Es macht richtig Spaß zu sehen, wie die neue Marke wächst und die Ideen der kreativen Köpfe nun umgesetzt werden. Da wird noch ganz viel Neues in der nächsten Zeit auf unsere Kunden zukommen. Versprochen!

KHF: Da fällt mir zum Schluss nur noch eins ein: Wer Lust hat, mit uns gemeinsam einen guten Albiger Wein zu trinken und auf unseren „Neuanfang“ anzustoßen, ist herzlich dazu eingeladen, das an unserem Tag der offenen Tür am 29. April 2018 zu tun. Auch hier stecken wir schon fleißig in den Vorbereitungen und freuen uns schon riesig drauf!


Mehr Infos zum Hoffest und Tag der Offenen Tür finden Sie hier!